Anfang des Jahres haben wir (Thomas, Hinrich, Dirk und meine Wenigkeit) beschlossen, gemeinsam mit unseren Geländewagen etwas zu unternehmen. Wir hatten eine knappe Woche Zeit im Mai und genug Lust etwas weiter wegzufahren.
Da niemand von uns in Zittau gewesen ist, war das Ziel der Reise schnell entschieden. Es sollte nach Zittau auf Umwegen über den Harz gehen. Von Zittau entlang der deutsch-polnischen Grenze soweit wir schaffen nach Norden. In der Nähe von Frankfurt an der Oder wieder zurück nach Hause.
Unterwegs hatten wir wunderbares Wetter, viele nette Leute getroffen, überhitzte Motoren und abgefallene Auspuff repariert.
Auch ein Offroad-Park haben wir besucht, darüber aber später. Eine heiße Empfehlung von meinen Freunden aus der Landcruiser offroad Gruppe
hier noch mal vielen Dank!
Nun ging die Fahrt entspannt zuerst über Hannover und Autobahn in die Richtung Richtung Harz. Hier auf kleinen Umwegen haben wir zufälligerweise Erlaubnis bekommen, den ehemaligen Plattenweg an der Grenze zu befahren. Normalerweise ist diese geschlossen. Hier haben wir niemanden getroffen und wir waren für uns allein auf dem kilometerlangem Weg. Allerdings sind große Waldflächen hier entweder durch Käfer oder andere Einflüsse weitgehend zerstört, mit lediglich Trockenholz. Die erste Übernachtung war in Nordhausen im Hotel ....Nordhausen:) . Zwei von uns haben sich ein Zimmer gemietet. Thomas und ich haben auf dem Mini-Hotel Parkplatz übernachten dürfen. Morgen lecker frühstückt und ab in die Berge nach Süden gefahren. in Nordhausen haben wir noch den Abend in eine angenehme Atmosphäre mit viel lachen und Geschichten und einem kalten Bier verbracht. Wie das bei uns so üblich ist, gegen 2:00 Uhr nachts wollte man aber schon schließen deswegen wurde die Party beendet.
Beim Frühstück auf dem Parkplatz haben wir bemerkt, dass mein Auspufffass fast abgefallen ist und ich habe mich schon mal die ganze Zeit gewundert, war rum mein Auto so laut brummt.
Es war ein Samstag und es war alles zu. Deswegen haben wir eine Dose vom Hundefutter genutzt, um den Auspuff schnell zu reparieren. Ich hatte Glück, dass Thomas noch so eine Dose mit hatte obwohl sein Hund zu Hause geblieben ist, hoffentlich verhungert er jetzt nicht.
Das Blech war schnell angepasst, mit zwei Schellen fest gemacht, und die Karre war für weitere Reise wieder vorbereitet.
Weiter ging's auf mehr oder weniger kleinen Straßen und Umwegen nach Radebeul in die Bärenfett-Villa von Carl May. Unterwegs haben wir noch lecker Kaffee und Kuchen gehabt. In der Villa haben wir uns ausgiebig mit allen möglichen Leuten unterhalten, Thomas hat sich einen schönen Hut gekauft, ich habe viele Postkarten verschickt, die nie angekommen sind .... bis auf eine. Wir haben viel Gold gewaschen und mit Bogen auf die Indiane geschossen. Nur mit dem Parken war es lustig, da wir mit unseren vier großen Fahrzeugen die ganze Straße blockiert haben. Aber wer macht sich um solche Kleinigkeiten Sorgen, wenn man in die Spuren von Winnetou treten kann :)
Die Zeit verging wie im Flug und wir müssten uns beeilen, um einen vernünftigen Übernachtungsplatz zu bekommen. Also raus aus der Stadt und auf schönen kleinen wegen fuhren wir in die Richtung Zittau. Wir wollten noch viele empfohlene oder gefundene Sehenswürdigkeiten besuchen. So wie das auf so einer Reise normalerweise ist, hält man sich aufgrund des Treffens und Gespräche aber länger als geplant und somit reicht die Zeit für weitere Besuche nicht mehr. Schon beim Kaffee und Kuchen oder Tanken haben wir viele Geschichten aus der ehemaligen DDR Zeiten zu hören bekommen und wir haben uns über Welt und Sonstiges mit den einheimischen unterhalten. Das ist eigentlich das, was so eine Reise für uns liebenswürdig macht.
Einen schönen kleinen Übernachtungsplatz auf eine Wiese haben wir direkt an der tschechischen Grenze gefunden. Die Nacht war sehr ruhig, obwohl wir uns zuerst viele Geschichten über Räuber und Schmuggler bei einem Feierabend Bier erzählt haben. Morgens früh wurden wir von einem riesigen Bagger geweckt, der dort Glasfaser verlegen wollte. Die Arbeiten waren aber so kulant, da sie den Tag Nach einem kurzen Gespräch und Biete sowie Einladung auf einen Kaffee den Tag mit einer Pause angefangen haben, so dass wir genug Zeit für ein leckeres Frühstück und noch Besichtigung der Grenze gehabt haben.
Die weitere Reise führte uns in die Zittauer Region. Von Zittau in die Richtung Süden kann man ein Kreis drehen über Jonsdorf, Oybin und Olbersdorf. Hier sind viele Stolen, Burgruinen, Felsen und kleine Dörfer zu besichtigen. Fast auf jedem Parkplatz findet man eine Feldküche oder Grill. Verhungern wird man hier auf jeden Fall nicht. Und schon wieder kommt man schnell bei einem Grill ins Gespräch, die Zeit vergeht wie im Flug und der Tag ist fast zu Ende.
Nachdem wir fast alles hier erkundigt haben und zwei kleine Berge bestiegen haben, was Thomas fast um ein Herzinfarkt gebracht hat :), da er am liebsten in seinem Geländewagen sitzt, sind wir in die Richtung Norden entlang der polnischen Grenze losgefahren. Auf der polnischen Grenze haben wir uns mit Sprit, Spirituosen und polnischen Würstchen eingedeckt. Als Ziel des Tages haben wir uns einen offroad Park in Jänschwalde vorgenommen.
Wir sind zuerst aber tief nach Polen gefahren und uns einige historische Kultstätte angeguckt. Vom weiten auch ein Riesenloch in der Erde also die größte Braunkohlebergbau mit monströsen industriellen Fabriken drumrum angeguckt. Es war schon spät und dunkel. Das ganze Zeug war bunt beleuchtet wie ein Riesen Monster, Intergalaktische Schiff ausgesehen - Turoszow/Bogatinia.
In Jänschwalde hatten wir zwei Tage Zeit, alles auszuprobieren und Bergung der Fahrzeuge zu trainieren:), was auch ziemlich oft nötig war. Trotz kleiner Havarien und abgerissenen Kleinigkeiten waren die Autos und der Mensch in der Lage aus eigene Kraft weiterzufahren und nach kleinen Reparaturen nach Hause zu schaffen.
Das Wetter spielte mit, es gab kein Regen. Wir waren wie vier kleine Jungs in einem großen Sandkasten. Am Abend wurde uns noch ein Grill mit Equipment zur Verfügung gestellt-dafür herzlichen Dank an die super netten und hilfreichen Mitarbeiter.
Ich kann diese Gegend allen herzlich empfehlen, die Mitarbeiter waren extrem hilfsbereit . Wir haben alles erklärt bekommen und viele Ratschläge für verschiedene Vorrichtungen erhalten. Man konnte die Autos bis an ihre Grenzen und wie bei meisten bei uns auch drüber fahren und schauen was dabei passiert. Wir hatten einen guten Vergleich zwischen Militärfahrzeugen und fast normalen Geländewagen. Da wir dort an dem Tag alleine waren, könnten wir alles in beliebige Richtung ausprobieren. Der Hunger hat uns aber zurück an die Sammelstelle gezwungen, sonst wären wir sicherlich eine halbe Nacht noch gefahren.
Wir kommen auf jeden Fall wieder! Da wir uns noch nicht alles abgerissen und kaputt geschlagen haben :)
Auch den zweiten Tag haben wir voll in Jänschwalde ausgenutzt. Unser Autos und Nerven würde bis an die Grenze gezerrt, langes, schnelles anfahren, kinetisches Seil, Winden, gingen in Benutzung, Reifendruck-Check, Seitenlage, Wasserdurchfahrten, Offroad-Parcours für Quad sogar ausprobiert, und so weiter und sofort, bis wir wirklich satt waren.
Nachdem wir uns bei den Jungs herzlich für die Hilfe und Beratung bedankt haben, sind wir zuerst etwas nach Süden nach Cottbus abgebogen. Nach der Stadtbesichtigung wieder zu Grenze und in die Richtung Lausitz in der Nationalparks in wenig befahrene Gebiete. Hier konnten wir viele Waldwege und holprige Straßen fahren. Allerdings müsste man auf Forst-Beamte und Polizei aufpassen, weil es sehr heiß war und damit auch Brandgefahr in den Wäldern ausgerufen worden ist. Nicht weit von uns sind , wie wir erst später erfahren haben, hunderte von Hektar wald, gerade dem Feuer zu Opfer gefahren. Wir haben die Warnung verstanden.
Allerdings auf dem Wege zu einer kleinen handbetriebenen Fähre folgte uns über mehrere Kilometer eine Zivilstreife mit vier Forstbeamten in der Hoffnung, dass wir unerlaubter Weise in den Wald hinein fahren. Nachdem wir vor der Fähre angehalten haben, haben wir uns mit den Herren nett unterhalten, die habe alle geraucht :). Sie haben uns erklärt, dass man auf den Katalysator besonders aufpassen muss, weil dises Teil besonders heiß wird. Da haben wir erst alle gelacht, denn keiner von uns hat so ein Ding in seinem Auto. Die Fähre war schnell da, wir haben uns von den Forstbeamten verabschiedet. Ansonsten würde das 100 € pro Kopf mit Bearbeitungsgebühren in bar bezahlt kosten, das wäre schade, wenn wir auf unser Feierabendbier verzichten müssten.
Nach Durchquerung der Oder mit der Fähre, was nichts kostet (wir haben fünf Euro gespendet selbstverständlich, ist ja auch Handarbeit :) sind wir in die Richtung Maszewo und weiter nach Skorzyn gefahren.
Dort ist der einzige deutscher Kanzler beigesetzt, der nicht nur nicht in Deutschland liegt, sondern sogar kein Grabstein oder Gedenktafel hat. In den achtziger Jahren ist dort alles zerstört und geklaut. Die Grabstätte ist jetzt etwas für Entdecker und Abenteurer. Es befindet sich auf einem alten deutschen Friedhof, was man nur an den Nut zum Teil erkennbaren alten deutschen Grabsteinen möglich ist. Es handelt sich hier um den Kanzler Georg Leo Graf von Caprivi, ein sehr toleranter und weltoffener Zeitgenosse.
Gegessen haben wir wie immer irgendwie an der Straße in einer kleinen Bar was immer sehr lecker und reichlich ist. Über die Preise im Vergleich zu Deutschland braucht man sich hier nicht zu unterhalten. Mit der Besitzerin habe ich selbstverständlich lange und ausgiebig gequatscht. Wir mussten aber weiter, um uns eine Übernachtung zu suchen. Die Wahl vier auf ein Nationalpark war der Fluss Oder mit dem Fluss Neißer sich in einem Nationalpark verbindet. Es war ein sehr warme und angenehmer Abend. Wir standen nach einer abenteuerlichen Fahrt direkt am Wasser wo Thomas, wie immer, versuchte irgendwelche Fische zu fangen. Bis auf ein tolles Foto ist daraus aber nichts geworden.
Neben unseren Schlafplatz war ein Grabstein von einem in den 50 Jahren erschossenen polnischen Grenzsoldaten, wahrscheinlich von Schmuggler. Auch diese Geschichte war interessant, sich durchzulesen und bei den Leuten am nächsten Tag zu informieren. Zu unserer linken war Deutschland, geradeaus war der Fluss Oder, hinten uns war die Neiße und überall Störche, Frösche und absolute Ruhe. Wir haben unser wohlverdientes Feierabendbier sehr lange genossen.
Der Blick morgen auf etwas Nebel und langsam fließenden Fluss war atemberaubend, dass man gar nicht mal weg wollte. Aber Thomas hat bereits einen leckeren Kaffee gemacht deswegen hab ich mich gezwungen aus dem Schlafsack zu kriechen und zu ihm zu stoßen. So kann man wirklich die Natur genießen und Spaß haben.
Zwei weitere Mitglieder unserer Expedition haben in einem kleinen privaten Hof/Hotel direkt am See übernachtet. Nun haben wir sie abgeholt und es war langsam die Zeit wieder nach Hause zu fahren.
Bei der Rückfahrt müssten wir erst mal entweder eine Brücke oder eine Fähre über die Oder suchen, deswegen führte uns unsere Reise noch etwas weiter nach Norden auf den polnischen Gebieten, was wirklich sehr schön und empfehlenswert ist.
Wir hatten bisschen Zeit und haben beschlossen auf unserem Weg nach Hause, die Eisenhüttenstadt zu besuchen. Ein in einem Kindergarten, in der Mitte der Stadt ist ein DDR Museum untergebracht. Es ist wirklich sehr zu empfehlen, sich die Geschichten und die Dokumentation anzugucken. Viele jüngeren kennen das ja gar nicht. Und wenn man bedenkt, dass die Stadt künstlich nur wegen der Eisenhütte und Fabriken sowie Industrie damals gebaut worden ist prinzipiell auf eine Wiese, das würde man heute nicht mehr glauben. Parken kann man fast direkt vom Museum, bei manchen Exponaten haben wir gestaut und manchmal aber auch richtig Spaß gehabt und gelacht. Die beiden Damen haben schön auf uns als einzige Gäste aufgepasst und noch mit Geschichten und Erklärungen versorgt. Da wir alle sehr interessiert waren, haben wir noch reichlich eingekauft, Becher, T-Shirts, Bücher, Aufkleber etc.
Nachdem alles eingepackt war und Autos wieder voll getankt waren, haben wir den Kanal 22 für unsere Kommunikation festgelegt und sind stressfrei mit 100 KMH langsam nach Hause gefahren.
Zu Hause haben wir uns auf dem Hof von Hinrich voneinander bei nach einem kalten Bier verabschiedet und jeder in seiner Richtung wieder gefahren. Bereits da haben wir schon neue Pläne geschmiedet. So kenne ich die Jungs.
Beim weiten haben wir noch nicht alles gesehen und man könnte die gleiche Runde drehen und noch doppelt so viel sich vornehmen. Für uns ist wichtig, kein Stress, viel Spaß und eine tolle Gesellschaft sowie viele Leute mit ihren Geschichten kennen lernen.
Es ist erstaunlich, was man in so eine kurze Zeit alles erleben kann. Kleine Berge, größere Berge, offroad fahren, kleine Straßen, breite Straßen, gar keine Straßen, Wasser, Natur Geschichte und zwar alles fast vor die Tür, also auch in ein paar Tage zu schaffen ohne jetzt eine komplette Expeditionsausrüstung oder lange Vorbereitung machen zu müssen.
In diesem Sinne alles Gute und bis zum nächsten Treffen!