Von Astrachan fuhren wir zur russisch-kasachische Grenze und dann weiter nach Atyrau. Die Grenzformalitäten bei den Russen waren schnell und einfach erledigt. Hier treffen wir zwei weitere Teams der Rallye, zwei Jungs sind aus Österreich und einer aus Bayern. Auch bei den Kasachen gab es dies mal nur die "üblichen", kleineren Probleme, wobei alle sehr nett waren. Auto durchsuchen, Zoll, Kopieen besorgen, Dokumente einpacken und ab bis zur Schranke.
Ein riesen Tor ging auf und wir waren sofort auf einem bunten Riesenmarkt, wie in einer Zeitreise. Geld umtauschen und Empfehlung für weitere Strecke sind wichtig. Ab jetzt bewegen wir uns nur mit GPS, Kompass und Karten. Wichtig ist auch, die Leute nach dem Weg zu fragen wobei hier eine Aussage “20 km und nach rechts” eine ganz andere Bedeutung hat. Manchmal ist man stundenlang unterwegs. Man gewöhnt sich aber daran :).
In Atyrau wollten wir bei einer Bekannten Akmarella (über Couchsurfing) übernachten. Dazu brauchten wir aber eine Registrierung bei den Behörden, sonst drohten Strafen, Repressalien für unsere Bekannte und Ausreiseverbot (?) für uns. Somit gingen wir (wie naiv!) zu einer Polzeistation, um uns registrieren zu lassen. Unsere Pässe wurden uns weggenommen und gegen Bares sollten sie wieder getauscht werden (glaube die älteste Form vom "Tauschgeschäft"). Wir blieben hartnäckig und bekamen unsere Dokumente wieder, was aber stundenlang wegen "Mittagspause" gedauert hat.
Man fährt durch unglaubliche Landschaften, riesige, wunderschöne Steppe dann endlose Wüste, begegnet freilaufenden Kamelen und Pferden. Sämtliche Einwohner sind hilfsbereit und nett. Unserer Polo füllte sich langsam mit Sand und Staub.
Sobald man anhielt, hatte man um sich herum sowohl Kinder als Erwachsene. Wir fuhren nach Qulsary und weiter nach Beineu, kurz vor Uzbekistan.
Vor uns waren 1000 km Sandpiste oder nur bloss "Spuren". Benzin zu kriegen wurde jetzt deutlich schwieriger. Übernachtet wurde im Auto oder im Zelt neben der Straße. Sobald man aber anhielt, hielten die Vorbeifahrendn und fragten, ob alles in Ordnung ist und ob man Hilfe brauche. Unglaublich! Ich musste an die deutschen Autobahnen denken :)
In Beineu tanken wir noch letztes Mal sowohl das Auto als auch alle Kanister voll, nahmen genug Wasser an Bord und fragten nach dem Weg zur uzbekischen Grenze. Der Weg zur Grenze sind bloß Spuren im Sand. Ein Dorfbewohner brachte uns mit seinem eigenen Auto bist zur Dorfgrenze, zeigte uns zwei Spuren im Sand und wir hörten die typische Aussage “20 km geradeaus”, alle lachten :). Es waren keine 20 sondern 100km.